Direkt zum Inhalt
18.06.2025

 

Bericht über den Ausflug zur Gedenkstätte KZ Natzweiler-Struthof (Frankreich)

 

Am 03.06.2025 unternahmen wir mit den Klassen 10a+c einen Ausflug zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass, Frankreich. Dieser Besuch war sowohl historisch bedeutsam als auch emotional herausfordernd und hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Nach einer mehrstündigen Busfahrt erreichten wir das abgelegene Gelände. Die abgelegene Lage diente während der NS-Zeit der Isolation der Gefangenen und erschwerte mögliche Fluchtversuche.

 

Museumsbesuch

Bevor wir das eigentliche Lagergelände betraten, begannen wir unseren Besuch im Widerstandszentrum, wo wir uns einen kurzen Film zur Geschichte des Lagers angeschaut haben, bevor wir uns dann in das Keller Abteil zu einer Ausstellung begaben, welche sich direkt neben dem ehemaligen Lager befindet. Die Ausstellung war sehr informativ und gut aufbereitet. Sie bot einen umfassenden Überblick über den Nationalsozialismus der zu dieser Zeit an der macht war und auch wie andere Länder gehandelt haben. Gleich am Anfang bekamen wir ein Arbeitsblatt ausgeteilt, welches wir mithilfe der ausgestellten Informationen beantworten konnten. 

Im Anschluss gab uns Herr Franske eine Tour durch das ehemalige Lager. Die Gedenkstätte ist weitestgehend erhalten, was den Besuch besonders eindringlich machte. Wir besichtigten unter anderem die Häftlingsbaracken, in denen bis zu 200 Menschen auf engstem Raum lebten, den Appellplatz, auf dem Gefangene bei Wind und Wetter stundenlang antreten mussten oder hingerichtet wurden, die Gaskammer, die zu „medizinischen Zwecken“ errichtet wurde und heute als erschütterndes Zeugnis der NS-Verbrechen dient und das Krematorium, das uns alle tief erschütterte.

Die Führung war sachlich und respektvoll gestaltet. Unsere Lehrer (Herr Franske, Herr Hübner, Frau Panic, Herr Spruth) beantworteten unsere Fragen und regten mehrfach zum Nachdenken an. Besonders betonten sie die Bedeutung des Erinnerns, damit sich solche Verbrechen niemals wiederholen.

Nach der Rundführung kamen wir schließlich zu einem Museum was in einer der Baracken errichtet wurde. Dort bekamen wir dann erneut einen Arbeitsauftrag zum Ausfüllen während wir uns in den verschiedenen Abteilen umgeschaut haben. Es bot einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Lagers, das ursprünglich für politische Gefangene errichtet wurde, später aber auch Menschen aus zahlreichen anderen Gründen inhaftierte, unter anderem Widerstandskämpfer, Juden, Homosexuelle und Kriegsgefangene.

Besonders eindrucksvoll war eine Sammlung von persönlichen Gegenständen der Häftlinge – Kleidung, Briefe, Fotografien – die das unermessliche Leid der Menschen greifbarer machten. Auch der Einsatz von Zwangsarbeit und die menschenverachtenden medizinischen Experimente, die im Lager durchgeführt wurden, wurden ausführlich thematisiert.

 

Eigene Meinung

Der Besuch im KZ Natzweiler-Struthof war eine intensive Erfahrung. Die Konfrontation mit der grausamen Realität des Nationalsozialismus war schmerzhaft, aber notwendig. Es war erschütternd zu sehen, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sein können und wie wichtig es ist, wachsam gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung zu sein.Die Gedenkstätte ist nicht nur ein Ort des Erinnerns, sondern auch eine Mahnung an die Zukunft. Für viele von uns war der Ausflug ein Anlass, sich tiefer mit dem Thema Nationalsozialismus, Menschenrechte und Zivilcourage auseinanderzusetzen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Ausflug ins ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof sehr bewegend, lehrreich und erschütternd zugleich war. Die Kombination aus Museum und Rundführung vermittelte ein umfassendes Bild des Lageralltags und der Schrecken des NS-Regimes. Es war ein Tag der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, als Mahnung Verantwortung zu übernehmen und niemals zu vergessen.

 Wachturm im ehemaligen KZ Natzweiler

Themen